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Besuch der Dauerausstellung „Kubin -Traum und Wirklichkeit“ in Thumersbach

|   Alltag

Alfred Kubin (1877-1959) – Zeichner, Grafiker, Buchillustrator und Schriftsteller.

 Im Rahmen des BE-Unterrichtes besuchten die 6., 7. und 8. Klassen im November und Dezember die Ausstellung „Traum und Wirklichkeit mit Werken des Künstler Alfred Kubin im Lohninghof.  Dr. Peter Wittner, ein für die Entstehung der Ausstellung maßgeblich beteiligtes Mitglied der Kulturinitiative Thumersbach, informierte dankenswerterweise alle Klassen kurz über die Entstehung der Ausstellung und auch über die historische Bedeutung des Gebäudes des Lohninghofes. Die aus über 60 Werke fassende Ausstellung des Künstlers wurde in zweijährige, aufwändiger Vorarbeit von der Kulturinitiative Thumersbach zusammengestellt. Die Ausstellung zeigt das grafische Werk Kubins in Form von Reproduktionen seiner Federzeichnungen, die teilweise auch koloriert sind. Alfred Kubin, eine internationale Künstlerpersönlichkeit, hatte einen starken Bezug zu Zell am See.
„Dieses kleine Hochgebirgsdorf bildet den eigentlichen Hauptschauplatz meiner Kindheit. (…)“
Er verbrachte seine Jugendjahre in dieser Region und hatte zeitlebens immer wieder Berührungspunkte mit Zell am See. Alfred Kubin ging in Zell am See in die Grundschule, die Familie wohnte in Zell am See, seine Mutter wurde hier begraben und viele Motive und Themen wurzeln in Erlebnissen, die er im Pinzgau erfahren hatte. In den Arbeiten Kubins schlägt sich sein tiefgründiges, geplagtes, von wenig Hoffnung getragenes Leben nieder, anderseits sind da aber auch Humor, enorme Vorstellungskraft und Ausdruckskraft zu entdecken. Stilistisch gehört Kubin dem Expressionismus an, er war auch als einziger Österreicher Mitglied der expressionistischen Künstlervereinigung „Der Blaue Reiter“. In den Zeichnungen treten aber auch symbolistische und surreale Merkmale auf. Sein künstlerisches Schaffen ist vor allem auch geprägt durch die Auseinandersetzung mit anderen Künstlerpersönlichkeiten, so z. B. Max Klinger, Francisco de Goya, Edvard Munch, … Diese Künstler entfalteten seinen künstlerischen Geist weitaus mehr als jede Kunstakademie. Auch Bilder- und Märchenbücher beflügelten schon früh seine Fantasie. Viele dieser Impressionen verbindet Kubin in seinen Werken auf phantastischer Weise mit Facetten der Natur, die für den Künstler immer wieder ein lohnenswertes Motiv darstellte. Träume und Visionen haben für den Künstler symbolische Kraft und werden von ihm in vielen Bildern festgehalten und eingefangen. Eine Verbindung zu den Traumanalysen von Sigmund Freud sind hierbei nicht ganz von der Hand zu weisen.
Betrachtet man das grafische Werk Kubins so wird man dabei mit sehr grotesken, makabren und teuflischen Kreaturen konfrontiert. Verzweiflung, Angst, Horror und Dämonisches offenbaren die schwarze Seele des Künstlers. Alle diese Themen werden in der für Kubin typischen Zeichentechnik dargestellt – dicht gewebte Schraffuren, oft fließende Übergänge zwischen den Formen und die speziellen Lichtwirkungen erzielen die hohe Dramatik in seinen Werken.
Alfred Kubin, ein Künstler, der über 20.000 Zeichnungen geschaffen hat, wird mit der Ausstellung im Lohninghof ein denkwürdiges Erbe gesetzt.

http://www.alfredkubin.at/Schaffen.htm