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17. Internationale Olympiade für Astronomie und Astrophysik

|   Alltag

Dieses Jahr fand die 17. Internationale Olympiade für Astronomie und Astrophysik (IOAA) in Vassouras, Brasilien, vom 17. bis zum 26. August 2024 statt. Österreich nahm zum zweiten Mal an diesem Wettbewerb teil. Drei Schüler wurden für das Nationalteam ausgewählt: Benjamin Tonner vom Gymnasium Zell am See, Vincent Willis vom BRG APP Innsbruck und Donata Giulini von der Karl-Popper-Schule Wien. Das Auswahlverfahren bestand aus zwei nationalen Runden: einer Hausaufgabenrunde, in der alle Schüler einen Monat Zeit hatten, die Aufgaben zu lösen und einzureichen, und einer Bundesrunde, die einen vierstündigen Wettbewerb beinhaltete. Benjamin Tonner gewann beide Runden und qualifizierte sich somit für den internationalen Wettbewerb, die IOAA, an der etwa 250 Schüler aus 57 Ländern teilnahmen. Begleitet wurde das Team von Miro Joensuu, Lukas Hutter und Elias Koschier.

In diesen zehn Tagen lernten sich Schüler aus der ganzen Welt gut kennen und bauten dabei starke Freundschaften auf. Von allen Teams war das österreichische de facto das sozialste. Wir sprachen mit Teilnehmern aus den meisten Ländern, tauschten Münzen und Scheine aus und spielten mit ihnen alle möglichen Spiele, die von einfachen Kartenspielen wie Tusch bis hin zu Tennis reichten. Besonders wichtig war es uns als Team, die österreichische Kultur zu verbreiten und vor allem so viel Spaß wie möglich zu haben. So sangen wir bei jeder Busfahrt lautstark österreichische – und manchmal auch deutsche – Lieder und brachten sie den anderen Teams im Bus bei. Dabei stach das Lied "Helikopter 117" als voller Hit heraus. Der kulturelle Austausch beruhte auch auf Gegenseitigkeit, und so wurden uns viele neue traditionelle Tänze und Sprüche von den anderen Teams beigebracht.

Dank unseres lieben Teammaskottchens Urs (aus dem Lateinischen "Ursa" = Bär) sorgten wir bereits zu Beginn des Wettbewerbs für viel Aufmerksamkeit.

Während unserer Zeit in Brasilien lernten wir viel über die brasilianische Kultur und die dortigen Gepflogenheiten. Diese Einblicke verdanken wir unserer Guide Mari, die uns stets begleitete, mit uns scherzte und lachte.

Obwohl es ihre Aufgabe gewesen wäre, uns jeden Morgen zu wecken, wurde diese Aufgabe an die heimischen Vögel "delegiert", die uns täglich um Punkt 7 Uhr mit ihrem Gesang aufweckten. Diese Vögel waren auch das erste Anzeichen dafür, dass wir uns tatsächlich in Brasilien befanden, als wir aus dem Flugzeug stiegen: mit ihrem hellgrünen Gefieder und einem orangefarbenen Schnabel – definitiv kein europäischer Vogel.

Unser Aufenthalt in Brasilien wurde gelegentlich durch insgesamt vier Wettbewerbe unterbrochen. Zuerst gab es den Theorieteil, der fünf Stunden dauerte und die Hälfte der Gesamtpunktzahl ausmachte. Danach widmeten wir uns der sogenannten Skychart-Runde, bei der mithilfe von Sternkarten verschiedene Fragen über den dargestellten Nachthimmel beantwortet werden mussten. Kurz darauf, am Abend, durften wir endlich eine Beobachtung durchführen und unsere Ergebnisse protokollieren. Zum Abschluss wurde unser Wissen über den Nachthimmel in der Planetariumsrunde geprüft.

Obwohl Österreich noch relativ neu bei der IOAA dabei ist, schafften wir es, eine beachtliche Leistung zu erbringen. Benjamin Tonner gewann mit 240,7 Punkten eine "Honorable Mention". Ihm fehlten nur 1,2 Punkte zur Bronzemedaille. Trotz dieses bittersüßen Ergebnisses schnitt Österreich besser ab als die Schweiz, Norwegen, Lettland und einige andere Länder.
Da die österreichische Olympiade für Astronomie und Astrophysik ein jüngerer Wettbewerb ist, sind wir als Team auf externe finanzielle Unterstützung angewiesen, um unter anderem die Reisekosten zu decken. An dieser Stelle möchte ich meinen herzlichen Dank an den Elternverein unseres geliebten Gymnasiums Zell am See aussprechen. Sie unterstützten mich finanziell und ermöglichten mir somit die Reise. Diese zehn Tage waren für mich eine der schönsten und lustigsten Erfahrungen meines Lebens, und das habe ich ihnen zu verdanken. Also nochmals herzlichen Dank meinerseits – das wird mir immer in Erinnerung bleiben!

Bericht von Benjamin Tonner